Parlamentsfahrt nach Brüssel
03.03. bis 05.03.2024
Land-, Bundes- und Europaparlamentarier können politisch Interessierte zu einer Fortbildung einladen.
Unser politisch korrekter und hierbei völlig neutraler Willy F. konnte für Querbeet sechs Mitfahrgelegenheiten nach Brüssel zu Frau Marlene Mortler (CSU) ergattern. Die Plätze waren dann auch innerhalb von 20 min vergeben.
Am 3. März ging es dann mit einer achtstündigen Busfahrt nach Brüssel. Unterwegs wurde uns ein köstliches Drei-Gänge-Menü (Wienerle + Semmel + Senf) kredenzt. Am Abend ging es dann in ein sehr gut besuchtes typisches Brüsseler Altstadt-Restaurant, sehr ordentlich. Für uns sicherlich etwas befremdlich, dass bei allen Speisen das Nationalgericht Pommes Frites aufgetischt wird. Zumindest für mich waren Miesmuscheln mit Pommes eine neue Erfahrung. Auf dem Rückweg hatten wir noch die Gelegenheit die ‚Jenneke Piss‘ zu betrachten (total politisch unkorrekte Figur).
Am nächsten Morgen ging es als erstes in die Ständige Niederlassung des Freistaats Bayern. Wir erhielten einen informativen Vortrag über Struktur und Abstimmungsprozesse des Europäischen Parlaments, zumindest bekamen wir eine Vorstellung über die Komplexität der Kompromissfindung. ( www.bayern.de/staatskanzlei/bayern-in-bruessel/) Anschließend bekamen wir eine eindrucksvolle Stadtrundfahrt durch den inneren Kern von Brüssel, der stark durch Prachtbauten des König Leopold II geprägt ist.
Leopold II prägte den Satz “ Wer der Nachwelt in Erinnerung bleiben will, muss einen großen Krieg gewinnen, oder Prachtbauten hinterlassen“. Finanzieren konnte er all dieses, weil er in Zentralafrika den offiziell eigenständigen Kongo-Freistaat gründete, dessen absoluter Monarch und persönlicher Eigentümer er von 1876/1885 bis 1908 war. ( www.spiegel.de/geschichte/kolonialherr-leopold-ii-das-belgische-monster-a-951236.html und für gute Nerven: www.welt.de/geschichte/article206137417/Belgisch-Kongo-Frauen-vergewaltigt-die-Haende-abgehackt.html)
Am Nachmittag gingen wir noch in das Besucherzentrum des Europäischen Parlaments, wo eine Zusammenfassung der Entstehungsgeschichte der EG und dann EU präsentiert wurde. Nach derart intensiver politischer Bildung bekamen wir anschließend ‚Freigang‘.
Am dritten Tag wurden wir im Parlamentsgebäude von Frau Marlene Mortler begrüßt, die uns einen Einblick in ihre Arbeit in diversen Gremien der Landwirtschaft gab. Nebenher bekamen wir erklärt, dass Bauern die besten Naturschützer wären und Fleisch eines der gesündesten Lebensmittel wäre. Anschließend besuchten wir den großen Plenarsaal des Europäischen Parlaments. Auffallend sind die vielen abgeschlossenen und verglasten Kabinen der Simultanübersetzer. Es wird in die 24 Amtssprachen übersetzt. (www.europarl.europa.eu/news/de/faq/3/welche-sprachen-werden-im-parlament-verwendet)
Am frühen Nachmittag ging es wieder zurück nach Erlangen.
Interessant waren viele der Gespräche unserer Erlanger CSU Mitfahrer, die sich vehement gegen die STUB positionierten.
Es war eine eindrucksvolle Fahrt, nur zu empfehlen, auch wenn eine lange Busreise dazu gehört.
Organisation: Willy
Bericht: Michael Pf.
Fotos: Michael und Christine