Klettersteige und Wandern bei Oberstdorf
02.09. bis 08.09.2024
Am bewährten Treffpunkt bei Katharina treffen sich Bärbel, Sabine, Andreas, Daniel, Georg und Klaus zur gemeinsamen Fahrt nach Oberstdorf. Nach einem kurzen Stopp auf der Autobahn und einem heftigen Wolkenbruch kommen wir an der Talstation der Fellhornbahn. Die ersten Höhenmeter werden mit der Gondel schnell überwunden, dann heißt es Wandern.
Nach kurzer Rast am Fellhorn erreichen wir nach Passieren der Kanzelwandbahn den Einstieg zum Walser Klettersteig. Mit einer Seilbrücke und leichten Überhängen erweist sich der „Übungsklettersteig“ als kraftraubend und anstrengend. Der Gratweg bis zur Walser Hammerspitze sollte ein Wanderweg sein, entpuppt sich aber als ungesicherter Steig mit Klettereinlagen. Nach rutschigem Abstieg und passieren der Wannenalpe kommen wir gegen 18 Uhr in der Fidere-passhütte an, wir erhalten das Winterlager exklusiv für uns.
Nach dem nächtlichen Gewitter freuen wir uns über den tollen Morgen und auf den Mindelheimer Klettersteig. Ein längerer Anstieg, sehr schöne Klettersteig-Passagen und immer mal wieder ein Gehstück führen über die drei Schafalpenköpfe bis zur Mindelheimer Hütte.
Es folgt ein reiner Wandertag: Der Transfer zur Rappenseehütte ist zweigeteilt. Erst kommt der reine Abstieg ins Tal (840Hm), dann Erholungsrast an der Schwarzen Hütte, dann der reine Aufstieg (760 Hm). Das Wetter meint es fast zu gut mit uns, wir kommen jedenfalls gut ins Schwitzen.
Früh am Morgen geht es bei klarem Himmel an den Aufstieg zum Beginn des Heilbronner Weges, hier machen Andreas und Georg einen Abstecher und besteigen das Hohe Licht. Die restliche Gruppe nimmt einen der beliebtesten Höhenwege der Alpen direkt in Angriff. Als Höhepunkte gelten das Törl, die Leiter und die Brücke. Mit eher wenigen Sicherungen im hochalpinen Gelände ist der Weg eine anspruchsvolle Hochtour mit schönen Gratüberschreitungen. Nach einem kleinen Schneefeld, dem Sturz von Katharina und einem doch recht langen Weg zur Kemptener Hütte beenden wir dort einen erlebnisreichen Tag.
Am nächsten Morgen erfolgt der Abstieg nach Spielmannsau auf einem glitschigen Stein- und Lehmweg, dessen Bewältigung im Garten einer sonnenüberfluteten Terrasse gefeiert wird. Hier stößt auch Katharina wieder zu uns. Auf dem Waldweg ins Museumsdorf Gerstruben müssen frische Geröllmuren überquert werden. Frisch gestärkt nehmen wir den Hölltobel in Angriff und erreichen am Nachmittag Oberstdorf. Mit der Nebelhornbahn überwinden wir die Höhenmeter zum Edmund-Probst-Haus, das uns für zwei Nächte beherbergt.
Sehr früh am Morgen wandern wir über den Gratweg aufs Nebelhorn, beobachten Gleitschirmflieger beim Start und bereiten uns auf den Hindelanger Klettersteig vor, der vor allem viel von Allem hat: Viele Leitern, viele Auf- und Abstiege, viele Gratquerungen, viele Stunden Gehzeit, viele Menschen. Nach dem Abstieg vom Klettersteig nutzen wir badend einen Gebirgssee zur Erfrischung und eilen wieder zur Hütte zurück, die wir gerade so zur Essenszeit erreichen.
Wieder ein schöner Morgen – da fällt der Einstieg in den letzten Tag der Tour einigermaßen leicht. Über den technisch nicht ganz einfachen Gleitweg kommen wir am Seealpsee vorbei ins Oytal, kehren kurz ein und wandern auf einem gesperrten Weg (Hangabrutsche werden ausgebessert) nach Oberstdorf. Der Himmel weint ein wenig beim traditionellen Abschluß-Eisessen. Mit dem Linienbus geht es zu den Autos und problemlos nach Erlangen zurück.
Schön wars.
Laut Komoot liegen gewanderte 68 km und 3000 Hm hinter uns.
Organisation und Bericht: Klaus
Bilder: Andreas, Klaus