Schwarze Laber – Von der Quelle zur Mündung
21.09. bis 22.09.2024
Die Schwarze Laaber von der Quelle bis zur Mündung und weiter an Naab und Vils nach Amberg
Ein harmonisches Querbeet-Quartett erlebte zwei wunderschöne Bilderbuchtage. Unsere Drei-Flüsse-Tour, eigentlich sind’s sogar vier, wenn man den Ludwig-Donau-Main-Kanal zum Auftakt beim Start in Neumarkt dazu nimmt. Die S-Bahn früh am Morgen um 7:19 Uhr bringt uns mit viel Platz für uns und unsere Räder hin. Frohgemut geht’s die ersten 12 Kilometer hauptsächlich bergauf nach Pilsach, zum kleinen Ortsteil Laaber. Die Quelle der Schwarzen Laber entspringt mitten im Ort und wird von mehreren unterirdischen Karstquellen gespeist. Der Landschaftspflegeverband hat die Laberquelle renaturiert und in ein ökologisches Schmuckstück verwandelt – ein schöner Rastplatz, an dem wir uns nicht nur mit Wasser, sondern auch mit wohlschmeckenden Birnen, frisch vom Baum laben konnten.
Laaber oder Laber? Beides ist richtig! Laaber ist die alte Schreibweise für den Fluss, der Ort heißt Laaber, der Fluss Laaber oder Laber. Nun geht’s hauptsächlich bergab? Laut Höhenprofil ja, aber ein paar Bergauf-Rampen sind immer wieder drin und fordern die Kräfte heraus. Flottes Hinabsausen, das supertolle Spätsommerwetter (auch wenn gerade kalendarisch Herbstanfang ist), die idyllische Flusslandschaft mit Ihren Trockentäler und Felshängen entschädigen uns reichlich. Schöner geht’s nimmer. Oft fahren wir direkt neben der Laaber, auch auf naturbelassenen Wegen, aber gut zu fahren.
Die schönsten Stellen gehören nicht zu offiziellen Route. Wir fahren aber lieber weiter am Fluss und lassen uns nicht den Schotterberg nach Hardt hinaufjagen. Stattdessen Brücklein bei der Fischmühle (Fotos) und ein Schmalspurwiesenpfad, gerade noch fahrbar machen Spaß, aber um ein kurzes steiles Schotterstück kommen wir trotzdem nicht herum. Mühlen im Minutentakt, wir freuen uns auf die Einkehr. Aber was wäre eine Tour ohne Panne? Sowas soll es ja geben, aber unser Radmechaniker stellt sein Können unter Beweis und ruckzuck rollt das Rad wieder prallgefüllt.
Wohlverdiente Pause nun in der Hammermühle Beilnstein. Samstags gibt’s feine Brotzeiten auf der Mühlenwiese, wer am Sonntag Braten & Co. genießen will, tut gut dran, rechtzeitig zu reservieren, meint die Wirtin. Nach 57 km munden Leberkäs, Worschtsalat und anderes bestens. Weiter geht’s nun deutlich gemäßigter ohne allzu große Zacken im Höhenprofil. Ein Schild „Laaber 7 km“? Nanu, wir sind doch seit der Quelle schon viel weitergefahren? Des Rätsels Lösung: Es gibt auch noch einen Ort Laaber. Hoch oben grüßt die Burg. Eine Umleitung zwingt uns über ein Wehr mit schmaler Stufenbrücke. Lachend packen ein paar andere Männer mit an. Einkehren könnten wir nun im Minutentakt, man merkt die Nähe zu Regensburg. Leute hängen in hohen Kletterfelsen, keine 20 km vor der Großstadt. In Sinzing endet der Radweg, ein Graspfad führt zur Mündung der Laaber in die Donau, von Gertrud fotografisch festgehalten. Aber was wäre eine Tour ohne Pannen? Getruds Handy überstand einen Sturz nicht …
Regensburg am Samstagabend! Alles ist unterwegs und genießt die Sommerabendstimmung. JH-Zimmer bezogen und auf geht’s zum Dämmerschoppen, Aperol-Spritz und Bier auf der Donauinsel. Schöner geht’s nicht! Ein Handysturz aus dem oberen Stockbett sorgt für eine Schrecksekunde, zumal das Ding auch noch gescheit heiß wird. Kühlung am Fenster hilft, aber hochfahren mag es nimmer.
Ausgiebiges Frühstück zwischen Kindergewusel. Nachdem der Track auf Gertruds defekten Handy weg ist, fahren wir auf gut Glück durch die Altstadt mit Blick in den Dom und weiter nach Prüfening. Wir müssen ja wieder über die Donau zurück. Eine ganz lange Eisenbahnbrücke, nur mit schmalen Fußweg, aber dennoch vielen Radlern drauf, bringt ultimatives Querbeet-Feeling und den Anschluss entlang der Naab nach Kallmünz. Dort lassen wir es uns gut gehen, erst im Mühlencafé, dann bei der Kerwa. Derart beschwingt an der Vils entlang wird der Wunsch laut, nach noch so einem Ort. Der kommt auch wirklich, ein Stück hinter Schmidtmühlen. In Rieden steppt der Bär, Herbstfest! Bier und besten Wein in bester Stimmung tanken ist fast Pflicht. Die Räder rollen am Schluss fast von selbst. Ein Fotostopp noch am kunstvollen Wespennest, Schlusseinkehr in Amberg. Wunderbar war’s!
Organisation und Bericht: Gertrud
Fotos: Gabriele und Daniel